Sichere Dir Rollertour-Updates
Große Freiheit, kleine Räder Newsletter
Melde Dich an und Du bekommst Updates zu den Rollertouren aus die "Große Freiheit auf kleinen Rädern" - ab sofort als Taschenbuch und E-Book erhältlich.
1.500 km durch 9 Bundesländer und 4 Staaten
Die erste Etappe der Rote Roller Tour 2023 führte in die Werkstatt. Aber der Boxenstopp war geplant - zum Glück.
Leider konnte ich 2022 nicht auf Rollertour gehen. Meine Vespa hatte "Schluckauf" - zumindest auf der Langstrecke. Die ersten 100 Kilometer waren kein Problem. Aber bei längeren Ausfahrten, ließ sich die Vespa nach Pausen nur noch schwer starten. Nicht selten musste ich sie "anlaufen". Und das wäre mit dem großen Tourenrucksack auf dem Gepäckträger kein Spaß.
Also wählte ich sicherheitshalber eine mir sehr vertraute Strecke, auf der ich die meisten Rastplätze mit Gefälle und sogar "leicht abschüssige Tankstellen" kenne - die Bundesstraße B1. Sie führt uns in einer gemütlichen Halbtagestour nach Ennsdorf an der Grenze zwischen Nieder- und Oberösterreich. Dort befindet sich die Vespa-Werkstatt, der ich seit 20 Jahren vertraue.
Die klassische B1-Route beginnt an der Westausfahrt Wiens und führt uns durch die Umlandgemeinden auf den Riederberg. Dieser bietet einen weiten Blick über das Tullnerfeld, in das uns die Kehren der Bundesstraße führen. Diese sind auch ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Bergetappen der Roten Roller Tour.
Bis St.Pölten erwartet uns eine abwechslungsreiche Strecke mit flotten Kurven und langen Geraden, auf denen wir unsere Vespa so richtig ausfahren können. Auch im Stadtverkehr von St. Pölten folgen wir der B1.
Nachdem wir die niederösterreichische Landeshauptstadt schnell hinter uns gelassen haben, ändert sich der Charakter der Bundestraße nur wenig. Auch bei mehrmaligem Abfahren bietet diese Strecke immer wieder neue Ausblicke und Entdeckungen. Und die Kurvenkombinationen zwischen den Ortsdurchfahrten bis Melk und darüber hinaus sorgen für Abwechslung und Fahrspaß.
Mit der Westautobahn als Begleiter bleibt der Verkehr weitgehend moderat. So erreichen wir rasch Amstetten, wo uns die B1 als Umfahrungsstraße um das Stadtzentrum herumführt. Nach Oed beginnt der schönste Abschnitt und das Herzstück der Route.
Wir fahren durch das hügelige Alpenvorland, mit schnellen Kurven über Felder, Wiesen und durch kühlende Wälder. Hier scheint die B1 wie geschaffen für Motorroller und bietet ein unglaublich schönes Fahrerlebnis. Die Ortsdurchfahrt von Strengberg sorgt noch einmal für Abwechslung, bevor uns die letzten herrlichen Kurvenkombinationen nach St. Valentin und eine abschließende Hochgeschwindigkeitsgerade nach Ennsdorf zu Max - in die Werkstatt meines Vertrauens - bringen.
Auf der B1 in Richtung Melk geht es durch wunderschöne Kurven. Die Kurvenkombination ist so herrlich, dass ich extra für das Video noch einmal zurückgefahren bin.
(c) tautscher.net - online.marketing.kommunikation,
Christoph Tautscher e.U., Musik: "Voltaic" Kevin MacLeod (incompetech.com) Licensed under Creative Commons: By Attribution 4.0 License
Durchs oberösterreichische Seengebiet nach Salzburg.
So begann meine "richtige" Rote Roller Tour 2023 erst nach dem Prolog durch Niederösterreich und mit der Entlassung meiner Vespa aus der Werkstatt. Der Schluckauf war behoben und der Roller wieder voll funktionsfähig - fast. Denn ein "Haltungsfehler" des zweiten und dritten Ganges, die bei bestimmten Drehzahlen regelmäßig herausspringen, konnte auch durch die Improvisationskunst meiner Werkstatt nur gelindert, aber nicht geheilt werden. Hier wird wohl im nächsten Jahr eine Generalüberholung von Motor und Getriebe notwendig sein.
Aber auf den ersten Kilometern von Ennsdorf nach Steyr schnurrte die Vespa wieder wie ein Kätzchen. Die Landstraße nach der Ortsdurchfahrt von Enns und die anschließende B309 boten sich als "Einrollstrecke" an. Und nach ein paar kleinen Anpassungen am Rückspiegel war der Blick nach vorne gerichtet auf eine zauberhafte sommerliche Seentour durch Oberösterreich.
Diese Etappe ist auch Teil meiner Grand Tour durch Österreich, die als Taschenbuch erhältlich ist.
Nach dem Stadtgebiet von Steyr führt uns die Bundesstraße - ähnlich einer Schnellstraße - in flotten Kurven durch das malerische Alpenvorland nach Bad Hall und Kremsmünster. Nach Verlassen der B122 wird die Strecke landstraßenähnlicher, behält aber ihren Almcharakter.
Wir orientieren uns in Richtung Ried im Traunkreis. Besondere Vorsicht ist in Voitsdorf geboten, wo man kurz nach links auf die B138 abbiegt, aber gleich wieder nach rechts, um auf der Landstraße Richtung Pettenbach und Gmunden zu bleiben. Auf dem Weg nach Scharnstein bietet die B120 eine traumhafte Rollerstrecke mit sanften Kurven und herrlichen Ausblicken in Richtung Almtal. Die Berge des Salzkammergutes rücken näher und signalisieren das erste Etappenziel des Tages in Gmunden.
Um dort eine Pause einzulegen, wählen wir die Abzweigung "Gmunden Ost" und gelangen so ins Zentrum. Über die Traunbrücke am Traunsee erreichen wir die Altstadt. Die Esplanade mit Blick auf das Schloss Orth, bekannt aus der Fernsehserie "Schlosshotel Orth", lädt ein, sich die Beine zu vertreten und ein Eis zu genießen.
Die Fahrt durch Gmunden führt uns entlang des Traunsees mit seinen Bade- und Bootsplätzen. Nach dem Gmundner Strandbad biegen wir links auf die B145 ab, die uns unmittelbar nach Altmünster führt. Wir verlassen die Autokolonne und zweigen im Ortsgebiet von Altmünster rechts nach Steinach am Attersee ab.
Eine Landstraße führt uns - vorbei an den Hochleckenliften - entlang des „Höllengebirges“ auf knapp 830 Höhenmeter. Eigentlich ist diese Landstraße aber ein himmlisches Fahrerlebnis über saftige Almen und durch perfekte Roller-Kurven. Auf einer gut ausgebauten Landstraße geht es hinunter nach Steinach. Der türkisblaue Attersee liegt malerisch vor uns im Tal.
Auf der Seestraße erreichen wir die B152, die wir in sanften Kurven und mit mäßiger Geschwindigkeit genießen. Denn besonders an heißen Tagen wimmelt es hier von Badegästen, die für "Wildwechsel" sorgen können. Bei Unterach mündet die Seeleitenstraße in die B151, die in Richtung Mondsee führt und die wir kurz darauf nach links in Richtung St. Gilgen verlassen.
Diese Uferstraße schmiegt sich an den Mondsee und bietet weitere kurvenreiche Abschnitte. Auch hier ist an Sommertagen mit reichlich "Badeverkehr" zu rechnen. Und auch hier bietet sich die Gelegenheit für eine kurze Pause, um sich im See zu erfrischen. Für alle, die weiterfahren, bietet eine Tunneldurchfahrt eine willkommene Abkühlung.
Der weitere Weg führt uns zum Wolfgangsee. Diesen erreichen wir über die B154, auf die wir kurz nach dem Tunnelausgang links abbiegen. Die Mondseer Straße bringt uns zügig über mäandernde Kurven und einen Hügel nach St. Gilgen, das sich auch für eine Pause am See anbietet.
Das letzte Stück des Tages führt uns auf der Wolfgangsee Bundesstraße nach Salzburg. Die B158 erlaubt uns wieder höhere Geschwindigkeiten von 80+ km/h und bietet trotz erhöhtem Verkehrsaufkommen einen enormen Fahrspaß. Mit moderaten Steigungen und langgezogenen Kurven führt sie uns entlang des Fuschlsees durch das Salzburger Land.
Aber Vorsicht: Hinter Elsenwang gibt es eine schnelle, etwas engere Rechtskurve mit Linksabbieger Richtung Hallein. Um sicher durch diese Kurve zu kommen, empfiehlt sich ein eher passiver Fahrstil. Denn wir bleiben auf der B158 Richtung Mozartstadt, die uns mit zwei abschließenden Serpentinen in den Stadtverkehr von Salzburg führt.
Auf Hauptverkehrs- und kleinen Uferstraßen von Salzburg durch Tirol nach Bayern.
Nach den ersten Etappen durchs Alpenvorland dringen wir am dritten Tag der Roten Roller Tour 2023 in den Alpenhauptkamm vor. Bisher hat mein "beleidigtes Getriebe" die ersten Steigungen gut gemeistert. Aber im Stadtverkehr merke ich, dass ich meine Drehzahl im zweiten und dritten Gang sehr vorsichtig dosieren muss. Die ersten "richtigen" Berg- und Passstraßen werden zeigen, ob Kupplung und Getriebe der geplanten Tour gewachsen sind.
Auch diese Etappe ist Teil meiner Grand Tour durch Österreich, die als Taschenbuch erhältlich ist.
Die Fahrt von Salzburg nach Bad Reichenhall ist angenehm, sobald man die Stadt am Grenzübergang Walserberg hinter sich gelassen hat. Mit einer Vespa im Freilauf legen wir die sechs Kilometer bis Bad Reichenhall flott zurück.
Nach Bad Reichenhall geht es auf der deutschen B21 ebenso zügig weiter. Entlang der Saalach und ihrem Stausee erwarten uns scharfe Kurven bis Schneizlreuth und eine gut ausgebaute Bundesstraße bis zum Steinpass. Wegen des Verkehrs, der das kleine deutsche Eck als Ausweichstrecke nutzt, muss man aber immer wieder mit Kolonnenverkehr rechnen.
Auch nach der Rückkehr auf österreichischen Asphalt ist die Bundesstraße weiterhin gut ausgebaut. Die B178 führt uns durch eine beeindruckende Berglandschaft, die nun unsere Kulisse für die nächsten Tage sein wird. Über St. Johann in Tirol geht es weiter in Richtung Wörgl. Es empfiehlt sich, immer wieder einmal anzuhalten, um die Landschaft rund um das imposante Bergmassiv des Wilden Kaisers zu bewundern.
Mit Wörgl erreichen wir das Inntal und die B171. Obwohl dieser Abschnitt der Inntal Bundesstraße eher unspektakulär ist, bietet sich hier die Gelegenheit, die Landschaft zwischen den beiden Alpenketten in ihrer ganzen Pracht zu genießen.
Die weitere Route zweigt kurz vor Jenbach in Richtung Tegernsee und Achensee ab. Auf der Bergstraße können wir die großen Serpentinen der B181 auch mit meiner älteren Vespa problemlos bewältigen. Der Achensee mit seiner beeindruckenden Kulisse und den (an heißen Tagen oft überfüllten) Parkmöglichkeiten bietet sich für eine Pause an.
Die Achensee Straße führt uns am See entlang bis zur Abzweigung nach Bad Tölz, wo wir auf deutsches Gebiet wechseln. Entlang der B307 gibt es auch (gebührenpflichtige) Parkmöglichkeiten für Badeaufenthalte oder Pausen.
Wir folgen nun der Isar Wildflusslandschaft, die von der Mautstraße Wallgau-Vorderieß gesäumt wird. Die Maut für Motorroller beträgt fünf Euro und ermöglicht ein entschleunigtes Fahrerlebnis durch eine beeindruckende Naturlandschaft. Die Straße ist schmal und erfordert eine passive Fahrweise.
Nach der Mautstelle zieht sich die schmale Straße durch ein Waldstück bis nach Wallgau, wo wir auf die B11 treffen und links abbiegen. Nun wird die Straße allmählich wieder breiter und die Reisegeschwindigkeit steigt auf 80+ km/h. Bei Krün wechseln wir auf die B2, die deutsche Alpenstraße, die uns nach Garmisch-Partenkirchen führt. Diese gut ausgebaute Bundesstraße lässt uns auch bei hohen Geschwindigkeiten angenehm durch die Kurven gleiten. Im Vergleich zu den vorherigen Abschnitten gleicht sie fast einer Autobahn. Schließlich rollen wir im touristischen Berufsverkehr durch die letzten Kurven hinunter nach Garmisch und genießen in der Kolonne die malerische Umgebung.
Auch als Taschenbuch erhältlich
Mit der Vespa auf Grand Tour durch Österreich - folge mir und meiner Vespa durch malerische Flusstäler und über beeindruckende Alpenpässe.
Von Bayern ins Außerfern und über den Arlberg zurück ins Inntal.
Am vierten Tag der Roten Roller Tour 2023 wartet die Königsetappe auf uns. Nachdem sich Fahrer und Roller in den ersten Tagen gut aufeinander eingestellt haben, scheint die anhaltende "Getriebeschwäche" auch auf Bergstraßen kein Hindernis darzustellen. Umso größer ist meine Vorfreude auf das Lechtal, das ich schon vor Jahren als mein "Rollerparadies" entdeckt habe. Ich hoffe, dass sich dieser Eindruck auch in diesem Jahr bestätigt.
Diese Route führt auf Teilstücken von zwei Etappen und einer Variante meiner Grand Tour durch Österreich, die als Taschenbuch erhältlich ist.
Die heutige Fahrt beginnt in Garmisch und führt schnell auf die B23, die teilweise um die Zugspitze herumführt. Die Straße ist gut ausgebaut und führt durch Wälder entlang der Bahnlinie und der Loisach, die uns bis kurz vor Lermoos begleiten wird.
Die "deutschen Kilometer" bieten herrliche Ausblicke auf die Zugspitze und das Ammergebirge, während wir uns in Richtung Reutte bewegen. Zurück auf österreichischem Asphalt folgen wir der B187, die zügig zu befahren ist und mit schönen Kurven lockt.
Bei Lermoos wechseln wir auf die B179, die wieder etwas Autobahnfeeling aufkommen lässt. Die Fernpass-Bundesstraße lässt uns also zügig vorankommen, es sei denn, es ist Ferienende oder "Urlauberschichtwechsel". Bei mäßigem Verkehr ist diese Hauptverkehrsader aber angenehm zu befahren. In Reutte nehmen wir die erste Ausfahrt "Reutte Süd" in Richtung Lechtal.
Nach dem Ortszentrum von Reutte überqueren wir zum ersten Mal den Lech, der uns von nun an bis zum Arlberg begleiten wird. Bald bietet sich der erste Blick auf das breite Schotterbett, das für alpine Gebirgsflüsse typisch ist.
Dann geht es auf der B198 durch ein wahres Rollerparadies. Eine Kurve reiht sich an die andere. Wenn der Verkehr mal wieder dichter wird, lädt das atemberaubende Panorama zu kurzen Stopps ein. Ein, zwei Minuten Pause reichen aus, um zwischen den Kolonnen frei fahren zu können.
Enge Kurvenstrecken wechseln sich mit langen Geraden über Almböden ab. Die weiten Täler und die gemächlichen Kurven laden zum entspannten Fahren ein. Die Straße führt durch dichte Wälder und weite Täler, vorbei an malerischen Dörfern. Nach fast jeder Kurve bietet sich ein beeindruckendes Panorama und es fällt schwer, nicht in den Fahrflow zu kommen.
Mit der Zeit kommen die Berge näher, die Kurven werden enger und die Straße steigt leicht an, bis wir schließlich die letzten Serpentinen nach Warth erreichen. Auch dieser Abschnitt ist mit der Vespa problemlos und entspannt zu fahren. Die abwechslungsreiche Landschaft und die Kurven machen die Lechtal Bundesstraße zum Rollerparadies.
Wir fahren weiter durch Warth und bleiben auf der B198 entlang des Lechtals. Von einer ausgebauten Bundesstraße geht diese nun in eine kleine Landstraße über. Die Straße schlängelt sich am Berghang entlang, unter uns der Lech und auf der anderen Talseite die beeindruckenden Bergkämme des Arlbergs.
Trotz der geringeren Geschwindigkeit zeigt diese Strecke, dass die Vespa auch bei langsamer Fahrt "fliegen" kann. Ab Lech geht die B198 in die Flexenpass-Straße über. Kurz nach Zürs erreichen wir den Flexenpass. Nach der Passhöhe beginnt eine eindrucksvolle Abfahrt durch die mächtige Flexengalerie - eine Mischung aus Lawinenverbauung und Tunnelkette.
Die schmale Straße erfordert Vorsicht wegen des Gegenverkehrs und hat einige steile Abschnitte, welche die Bremsen auf die Probe stellen. Schließlich mündet die B198 bei Alpe Rauz in die Arlbergstraße und wir fahren weiter Richtung St. Christoph zum Arlbergpass. Diese Strecke bietet weiterhin eine beeindruckende Bergkulisse und viele Kurven, die das Fahren mit der Vespa zu einem wahren Vergnügen machen.
Nach dem Arlbergpass führt uns die Passstraße über steile Abfahrten und einige enge Kurven nach St. Anton am Arlberg. Auch die weitere Strecke ist kurvenreich und bietet viel Fahrspaß. Allerdings ist Vorsicht geboten, um nicht versehentlich auf der mautpflichtigen Schnellstraße (S16) oder der Autobahn (A11) zu landen.
Denn wir genießen die Fahrt auf der gut ausgebauten Bundesstraße B316 mit langen Kurven durch eine beeindruckende Landschaft über weite Almwiesen, eingerahmt von massiven Bergketten. Von Landeck geht es weiter auf der B177 durch Imst, Roppen und Stams nach Telfs. Der Charakter der Straße ändert sich allmählich zu einer normalen österreichischen Bundesstraße. Diese ist jedoch weiterhin von einer imposanten Bergkulisse umgeben.
Das letzte Stück auf der Inntal-Bundesstraße von Telfs nach Innsbruck bietet noch einige spannende Kurven und schöne Streckenabschnitte, die wir zügig durchfahren, um schließlich am Flughafen Kranebitten vorbei in den Innsbrucker Stadtverkehr einzumünden.
Auf klassischen Wegen durch Südtirol und Ost-Tirol nach Kärnten.
Nach einem Ruhetag für Vespa und Fahrer steht für mich eine aufregende Premiere an. Es klingt komisch, aber in 20 Jahren auf Roten Roller Touren durch Österreich (und ein bisschen darüber hinaus) bin ich noch nie über den Brenner gefahren. Das soll sich heute ändern.
Wir starten in Innsbruck am Fuße der Bergisel-Sprungschanze. Schon im Stadtgebiet beginnt auf der B182 ein Kurvenparadies - immer bergauf mit einigen Serpentinen und immer wieder herrlichen Seitenblicken auf Innsbruck.
Die Brenner Bundesstraße führt weiter durch eine Kurvenorgie bis nach Schönberg im Stubaital. Die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h tut dem Fahrspaß keinen Abbruch. Die Strecke führt uns entlang des Flusses Sill und bietet fantastische Ausblicke auf die Berglandschaft und die mächtige Europabrücke. Deren Maut ist wohl auch der Grund für das etwas höhere Verkehrsaufkommen bis zur Autobahnauffahrt Schönberg.
Nach Schönberg nimmt der Verkehr merklich ab und auf dem Weg nach Matrei haben wir die Fahrbahn fast für uns alleine. Zwischen den Ortsdurchfahrten, die für Abwechslung sorgen, genießen wir die langgezogenen Kurven bei einer Reisegeschwindigkeit von 80+ km/h wieder in vollen Zügen. Mit der Durchfahrt von Gries kündigt sich schließlich der Brennerpass an, den wir Höhenmeter für Höhenmeter erklimmen.
Die ersten Kilometer nach dem Brennerpass sind fast autobahnähnlich. Auf italienischer Seite führen zwei mächtige Serpentinen ins Eisacktal, wo die SS12 dem Fluss in schönen Kurven folgt. Die Eisack begleitet nun unseren Weg, der auch von bewaldeten Berghängen gesäumt wird. Nachdem wir Sterzing passiert haben, erreichen wir den Stausee bei Franzensfeste und biegen auf die SS49 in Richtung Innichen ab.
Dass wir uns nun auf einer Hauptverkehrsachse befinden, merkt man am erhöhten Verkehrsaufkommen und dem damit verbundenen Kolonnenverkehr. Trotzdem bietet die Pustertaler Staatsstraße mit den umliegenden Berghängen einen malerischen Anblick. Und auch wenn der Straßenzustand nicht immer optimal ist, fühlt sich die Vespa auf italienischen Straßen sichtlich wohl.
Im Verbund folgen wir dem Fluss Rienz bis nach Bruneck. Dann rücken die markanten Bergkämme der Dolomiten immer näher. Die Drei Zinnen bei Toblach bieten ein beeindruckendes Panorama, bevor wir nach Innichen die österreichische Grenze erreichen. Ab hier übernimmt die stark befahrene B100. Die Charakteristik der Bundesstraße ist ähnlich wie in Italien und so erreichen wir zügig Lienz.
Auch nach Lienz ist die Drautalstraße eine herrliche Alpenstraße mit schönen Kurven und einigen langen Geraden, auf denen wir die Vespa etwas von der Leine lassen können. Besonders schnell und schnurgerade wird es ab Rasdorf, wo die B100 zur Autostraße wird.
Auf der Schnellstraße brettern wir im Schatten der Kärntner Dolomiten Richtung Spittal an der Drau. Kurz vor Spittal entschleunigen wir wieder und wechseln im Ortsgebiet auf die B99.
Auf der kurvenreichen Bundesstraße folgen wir einem engen Flusstal bis zum Millstätter See. Diesen erreichen wir auf der B98 in Seeboden. Nach der gemächlichen Ortsdurchfahrt können wir uns auf der Uferstraße noch einmal in herrlichen Kurven nach Millstatt schwingen.
Das letzte Stück dieser Etappe (ab Lienz) ist auch Teil meiner Grand Tour durch Österreich, die als Taschenbuch erhältlich ist.
Auch als Taschenbuch erhältlich
Mit der Vespa auf Grand Tour durch Österreich - folge mir und meiner Vespa durch malerische Flusstäler und über beeindruckende Alpenpässe.
Entlang der Drau von Kärnten in die Steiermark.
Der Millstätter See ist so etwas wie ein Fixpunkt auf meinen Roten Roller Touren. Dafür bin ich schon auf vielen verschiedenen Varianten nach Kärnten gekommen und wieder zurückgefahren. Und fast jedes Mal war eine Passstraße im Spiel. Diesmal haben mich mein "schwächelndes Getriebe" und witterungsbedingte Straßensperren auf der Pack und der Soboth nach alternativen Routen in die Steiermark suchen lassen. Dabei fiel mir das Drautal in Slowenien als "passlose" Variante zwischen Kärnten und der Steiermark ins Auge.
Wir starten wieder auf der B98 entlang des Millstätter Sees in Richtung Radenthein. Vom ersten Kilometer an gleiten wir durch herrliche Kurvenkombinationen. Und auch nach Radenthein wissen wir uns auf einer perfekten Roller-Bundesstraße.
Besonders der Abschnitt zwischen Feld und Afritsch am See bietet traumhafte Kurven, die wie für die Vespa gemacht scheinen. Nach Treffen am Ossiacher See führt uns die B94 links am See entlang in Richtung Feldkirchen. Entlang der Seestraße ist mit starkem touristischen Verkehr zu rechnen.
Nachdem wir den Ossiacher See hinter uns gelassen haben, bietet die Landstraße bis Feldkirchen weiterhin schöne Rollerkilometer. Auch nach der Umfahrung von Feldkirchen bleiben wir der B94 bis St. Veit an der Glan treu. Diese bietet eine abwechslungsreiche Strecke entlang von Flüssen und durch Wälder, bei der Fahrspaß und zügiges Vorankommen im Vordergrund stehen.
In St. Veit wechseln wir auf die B82 Richtung Brückl. Auch diese Bundesstraße verbindet schöne Kurvenpassagen mit zügigem Vorankommen. Vorbei an der imposanten Burg Hochosterwitz geht es in einigen engen Kehren entlang der Gurk bis nach Brückl. Dort biegen wir kurz auf die B92 Richtung Klagenfurt ab, kehren aber bald wieder auf die B82 zurück und fahren weiter nach Völkermarkt. Auch dieser Streckenabschnitt bietet flotte Kurven und schöne Landschaften.
Bis zur B70 ist die bisherige Route auch Teil meiner Grand Tour durch Österreich, die als Taschenbuch erhältlich ist.
In Völkermarkt wechseln wir auf die B70, die uns durch den Ort führt. Dann zeigt ein Wegweiser die Abzweigung nach Lavamünd und Slowenien an. Die Lavamünder Straße ist zunächst eine Landstraße, die mit einer überraschenden Serpentine aufwartet. Auch auf der B80 bleibt der Fahrspaß erhalten, doch eine Kreuzung mit Stoppschild bei Ruden erfordert Vorsicht.
Danach ist die Lavamünder Straße eine gut ausgebaute Bundesstraße, auf der uns bereits die Drau begleitet. In herrlich langgezogenen Kurven passieren wir Wälder und Hügel und erreichen schneller als erwartet Lavamünd und die slowenische Grenze.
Nach dem Grenzübertritt geht es weiter auf der slowenischen B1 mit der Ortsdurchfahrt von Dravograd. Die Streckencharakteristik ist ähnlich wie in Österreich, allerdings ist der Straßenbelag nicht immer perfekt. Aber trotz Bodenwellen und gelegentlichen Schlaglöchern geht es mit einer Reisegeschwindigkeit von 70 bis 80 km/h gemütlich voran.
So folgen wir weiterhin der Drau. Die Bundesstraße wird von dicht bewaldeten Berghängen gesäumt und wir genießen jede Kurve. Nach den Ortschaften Muta und Radje ob Dravi ist der kurvenreiche Abschnitt bis zum Wasserkraftwerk Fala einen Abstecher nach Slowenien wert.
Danach öffnet sich das Tal langsam und wir nähern uns Maribor. In der Stadt passieren wir einige Kreisverkehre und gelangen schließlich auf die B437. Auf dieser Bundesstraße erreichen wir die österreichische Grenze bei Spielfeld. Zum Abschluss lassen wir die Etappe auf der B69 nach Mureck gemütlich ausklingen.
Von der Südsteiermark durchs Burgenland zurück nach Wien.
Nach sechs Etappen der Roten Roller Tour 2023 sind wir bereits durch vier Staaten und acht Bundesländer gefahren - es fehlt nur noch das Burgenland. Damit ist dies meine erste Rollertour, die durch alle österreichischen Bundesländer führt. Außerdem sind sowohl die Südoststeiermark als auch das Südburgenland noch "blinde Flecken" auf meiner Vespa-Landkarte. Nach diesem Tag kann ich sagen, dass ich alle 79 Bezirke Österreichs befahren habe. Mit einer finalen und abwechslungsreichen Durchquerung des Burgenlandes.
Die letzte Etappe der Rollertour 2023 beginnt mit einer falschen Abzweigung von der B65, führt aber zu einer wunderschönen Fahrt durch das steirische Hügelland. Wir fahren über malerische Landstraßen mit vielen Kurven und wenig Verkehr - eine echte Entdeckungsreise. Bei Bad Gleichenberg treffen wir auf die B66, nicht allzu weit von der geplanten Route entfernt. Auch auf der "Route 66" (so wird sie beworben) gleiten wir durch weiterhin abwechslungsreiche Kurven- und Hügelkombinationen bis nach Mühldorf bei Fehring.
Nun wechseln wir auf die B57 - eine "Rennstrecke" und teilweise Autostraße, die uns schnurstracks nach Jennersdorf bringt. Dann ändert sich der Charakter der Bundesstraße wieder. Es gibt wieder mehr Hügel und interessantere Streckenabschnitte. Kurz vor Eltendorf biegen wir links auf die B65 ab, lassen Fürstenfeld links liegen und folgen der B57a in Richtung Stegersbach. Über leichte Hügel und durch weite Getreidefelder geht es zügig durch das Südburgenland. Schließlich treffen wir wieder auf die B57 - diesmal als typisch österreichische Bundesstraße mit langen Geraden und schnellen Kurven - die uns bis nach Oberwart führt.
Ab Oberwart führt uns die B50 bis vor die Tore von Eisenstadt. Vorbei an Bad Tatzmannsdorf besticht die Burgenland Bundesstraße mit ihren langgezogenen Kurven, Steigungen und Abfahrten durch Wälder und Felder und bietet immer wieder herrliche Ausblicke. Besonders die Strecke von Bernstein nach Oberpullendorf ist ein Juwel. Eine Bundesstraße in voller Pracht mit abwechslungsreichen Streckenabschnitten und spannenden Kurvenkombinationen.
Bei Oberpullendorf wird die B50 durch die Burgenland Schnellstraße S31 deutlich entlastet. Auch wenn der Charme auf diesen Kilometern etwas verloren geht, gibt es auch hier ganz besondere Streckenabschnitte. So verengt sich das Burgenland bei Sieggraben zwischen Niederösterreich und Ungarn auf nur vier Kilometer Breite. Vielleicht ist das der Grund, warum sich die B50 plötzlich in einer engen Haarnadelkurve unter den Betonpfeilern der S31 hindurch schlängelt. Vor Mattersburg kommen die letzten schnellen Kurven, bevor es zügig weiter Richtung Eisenstadt geht.
Bei Wulkaprodersdorf wechseln wir ein letztes Mal die Bundesstraße - auf die B16 Richtung Wien. Vorbei an Weinbergen und durch das Eisenstädter Umland erreichen wir den Wiener Speckgürtel, um schließlich in Vösendorf langsam wieder in den Wiener Stadtverkehr einzutauchen.
Entdecke "Die große Freiheit auf kleinen Rädern" als Taschenbuch und E-Book. Eine Grand Tour durch Österreich in neun Etappen. Mit Routen-Varianten, um Deine Tour individuell zu gestalten und Tipps für eine gelungene Rollerreise.
Melde Dich an und Du bekommst Updates zu den Rollertouren aus die "Große Freiheit auf kleinen Rädern" - ab sofort als Taschenbuch und E-Book erhältlich.